ArtemisDiana – shutterstock.com
Die jüngsten Diskussionen um Crowdstrike und ähnliche Anbieter haben die Aufmerksamkeit auf Endpoint Detection and Response (EDR) sowie Extended Detection and Response (XDR) gelenkt. Doch unabhängig von den aktuellen Debatten bleibt ihre Bedeutung für die IT-Sicherheit unbestritten. EDR- und XDR-Systeme spielen eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung und Reaktion auf Cyberbedrohungen.
Unentdeckte Bedrohungen vermeiden
Traditionelle Sicherheitslösungen sind oft nicht in der Lage, die neuesten und raffiniertesten Angriffe zu erkennen. Diese herkömmlichen Ansätze verlassen sich meist auf signaturbasierte Methoden, die lediglich bekannte Bedrohungen identifizieren können. Da Cyberkriminelle ständig neue Taktiken und Techniken entwickeln, bleibt ein großer Teil der Angriffe unentdeckt.
EDR- und XDR-Systeme hingegen nutzen fortschrittliche Techniken wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um ungewöhnliche Aktivitäten und neue Bedrohungen in Echtzeit zu identifizieren. Diese Systeme analysieren kontinuierlich das Verhalten von Endpunkten und Netzwerken, um auch subtile Anomalien zu erkennen, die auf eine Sicherheitsverletzung hindeuten könnten. Dadurch sind Unternehmen in der Lage, proaktiv gegen Bedrohungen vorzugehen, bevor diese zu ernsthaften Sicherheitsvorfällen führen.
Lesetipp: Was NDR, EDR und XDR unterscheidet
Schnelle Reaktionszeiten
Ohne EDR und XDR kann es Tage oder sogar Wochen dauern, bis Sicherheitsverletzungen entdeckt und eingedämmt werden. In dieser Zeitspanne können Angreifer erhebliche Schäden anrichten, Daten abschöpfen oder Systeme kompromittieren. EDR/XDR-Systeme können Bedrohungen durch kontinuierliches Monitoring und Echtzeitanalysen schnell erkennen. Sobald eine Gefahr identifiziert wird, leiten diese Systeme Gegenmaßnahmen ein.
Die Lösungen isolieren etwa infizierte Geräte, blockieren schädliche Prozesse oder lösen Alarm für das Sicherheitsteam aus. Bedrohungen unmittelbar zu erkennen und zu neutralisieren, minimiert potenzielle Schäden und reduziert die Zeit, die Angreifer im Netzwerk verbringen können, erheblich. Dadurch verkürzt sich die gesamte Reaktionszeit drastisch und die IT-Infrastruktur wird sicherer.
Lesetipp: Die 11 besten XDR-Tools
Transparenz und umfassende Überwachung
IT-Teams haben oft keinen vollständigen Überblick über alle Aktivitäten in ihrem Netzwerk. Dies liegt daran, dass herkömmliche Sicherheitslösungen oft fragmentierte und isolierte Sichtweisen auf Endpunkte und Netzwerke bieten. EDR/XDR-Systeme hingegen bieten Transparenz und Überwachung über alle Endpunkte und Netzwerke hinweg.
Die Tools ermöglichen eine ganzheitliche Sicht auf die Sicherheitslage, indem sie Daten aus verschiedenen Quellen integrieren und diese Informationen zentral verwalten. So können Anomalien nicht nur schneller erkannt, sondern Vorfälle auch einfacher untersucht werden.
Sicherheitsanalysten können detaillierte Einblicke in das Verhalten von Endpunkten und Netzwerken gewinnen, was die Forensik und die Behebung von Sicherheitsvorfällen unterstützt. Diese umfassende Transparenz ist wichtig, um die Sicherheitslage des gesamten Unternehmens zu verstehen und fundierte Entscheidungen treffen zu können.
EDR/XDR-Systeme können automatisiert auf erkannte Bedrohungen reagieren. Diese Automatisierung macht weniger abhängig von manuellen Eingriffen und es kann schneller auf Bedrohungen reagiert werden.
Best Practices für den EDR- und XDR-Einsatz
Um den maximalen Nutzen aus EDR/XDR-Systemen zu ziehen, sollten Unternehmen diese nahtlos in ihre bestehenden Sicherheitslösungen und IT-Infrastruktur integrieren. So können alle relevanten Daten und Ereignisse erfasst und analysiert werden. Regelmäßige Updates der EDR/XDR-Software sind ebenfalls entscheidend, um gegen die neuesten Bedrohungen geschützt zu sein.
Darüber hinaus ist es wichtig, die IT-Teams im Umgang mit EDR/XDR-Systemen und der Interpretation der daraus gewonnenen Daten zu schulen. Ein geübtes Team kann Bedrohungen effektiver erkennen und darauf reagieren, was die Gesamtsicherheit des Unternehmens erheblich verbessert.
Fazit
Trotz der laufenden Diskussionen um bestimmte Anbieter bleibt die Implementierung von EDR/XDR-Systemen ein essenzieller Schritt, um die IT-Umgebung eines Unternehmens zu sichern. Ihre Fähigkeit, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und an neue Bedrohungen anzupassen, macht sie zu wichtigen Werkzeugen in der modernen Cyber-Sicherheitsstrategie. CISOs und IT-Sicherheitsverantwortliche sollten einen näheren Blick auf diese Systeme werfen und sie zum Schutz ihrer IT-Infrastruktur erwägen. (jm)
Sie wollen weitere interessante Beiträge rund um das Thema Cybersicherheit lesen? Unser kostenloser Newsletter liefert Ihnen alles, was Sicherheitsentscheider und -experten wissen sollten, direkt in Ihre Inbox.