Sie kennen Stücklisten vielleicht im Zusammenhang mit Neuwagen. In diesem Fall handelt es sich um ein Dokument, das jede Komponente, die sich in Ihrem neuen Fahrzeug befindet, detailliert beschreibt. Auch wenn Ihr Auto von Toyota oder General Motors zusammengebaut wurde: Viele seiner Komponenten stammen von Subunternehmern auf der ganzen Welt. Die Stückliste gibt Aufschluss darüber, woher jedes einzelne dieser Teile stammt. Das dient nicht nur der Transparenz, sondern auch der Sicherheit: Wird eine bestimmte Serie von Airbags zurückgerufen, müssen die Fahrzeughersteller schnell herausfinden können, wo diese verbaut sind.
Da Open-Source-Bibliotheken von Drittanbietern sich jedoch zunehmender Beliebtheit erfreuen, um containerisierte, verteilte Applikationen zu erstellen, weisen Softwareentwicklung und Fahrzeugfertigung inzwischen mehr Gemeinsamkeiten auf, als man denkt. Sowohl Entwickler als auch Benutzer können eine Software Bill of Materials verwenden, um nachzuvollziehen, welche Bestandteile in die Software eingeflossen sind, wie sie verteilt und verwendet wurden. Das erlaubt – insbesondere aus Sicherheitsperspektive – eine Reihe wichtiger Rückschlüsse.
Software Bill of Materials – Vorteile
Die Zeiten monolithischer, proprietärer Codebasen sind längst vorbei. Moderne Anwendungen basieren oft auf in großen Teilen wiederverwendetem Code – häufig mit Beteiligung von Open-Source-Bibliotheken. Diese Anwendungen werden auch zunehmend in kleinere, in sich geschlossene Funktionskomponenten, so genannte Container, aufgeteilt, die über Orchestrierungsplattformen wie Kubernetes gemanagt und lokal oder in der Cloud ausgeführt werden.